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Predigtstuhl 2234m

 

 
Datum: 20.03.2010
   
Mit dabei: Uli und Stephan
   
Lage: Der Predigtstein liegt noch im südlichen Teil des Wettersteingebirges zwischen Hochwanner und Hoher Munde im Leutaschtal.
   
Ausgangspunkt: Vom Wanderparkplatz am Ende der Ortschaft Oberleutasch (Mautstraße am Bach entlang).
   
Erstbesteigung: Der Predigtstuhl wurde vermutlich schon früh von Einheimischen bestiegen.
   
Route: Vom Wanderparkplat an der Leutascher Ache dem Weg Richtung Hammermoosalm nach Westen folgen. Dann zur Rotmoosalm. Jetzt in den Sattl zum Predigtstuhl steigen und dann über den Nordgrat zum Gipfel.
   
Schwierigkeiten: Bis zur Rotmoosalm Forststraße und Pfade, dann steiler in den Sattel. Der Grat zum Gipfel ist mit Schwierigkeitsgrat 1 angegeben. Varianten um steile Schneefelder zu umgehen im 2. Schwierigkeitsgrat.
   
 
Beschreibung
 
 
 

Über diesen Berg bin ich in dem alten Buch "Skitouren in Bayern und den Nordtiroler Kalkalpen" gestolpert. Es war der letzte Gipfel in dem Führer der mir noch vom Wettersteingebiet fehlte. Im Nachwort stand, dass es sich hierbei um kein Traumskitourenziel handle, sondern eher um Winterbergsteigen. Das klang gut da wir gerade im Felskontakt etwas Training nötig hatten. In näherer Zukunft waren schon ähnliche Kombitouren geplant. So konnte Uli schnell von dem Projekt überzeugt werden. Um halb sechs in der früh holte ich ihn von Zuhause ab. Wir fuhren über Mittenwald nach Leutasch und parkten dort auf einem Wanderparkplatz. Uli und ich hatten Glück, die gebührenpflichtige Straße dorthin war nicht besetzt. Langsam machten wir uns fertig. Da schlich plötzlich ein junger Mischlingshund um uns. Sein Herrchen schien sich hier nicht aufzuhalten. Anscheinend war er aus Oberleutasch von Zuhause ausgebüchst. Als wir losmarschierten ging es also zu dritt weiter. Zwei Zweibeiner und ein Vierbeiner. Uli und ich hielten uns an die Forststraße Richtung Hammermoosalm. Es lag noch genug Schnee, so konnten wir von Beginn an mit den Skiern aufsteigen. Der Weg zog sich recht flach das Tal hinein. Dann war zum ersten mal unser Ziel zu sehen.

Uli und Hund auf der Forststraße.

Zum ersten mal zu sehen, der Predigtstuhl.

Gegen die gewaltigen Nordabstürze der Hohen Munde konnte der Berg nicht mithalten und auch die Umliegenden Gipfel wie Hochwanner usw. drückten den Predigtstuhl eher in seiner Präsenz. Nach einer ganzen weile westwärts zog unsere Forststraße dann nach Norden Richtung Gipfel. Nun gewannen wir endlich an Höhe. Der Hund war immer noch dabei und dachte nicht daran umzukehren. An einem kleinen Bachbett angekommen führte ein Pfad an der linken Seite des Gewässers hinauf. Diesem folgten Uli und ich bis wir auf eine Forststraße trafen. Ein paar Serbentinen höher war schon die Rotmoosalm zu sehen. Der Wald wurde lichter und die ersten freien Hänge waren erreicht. Da stand die kleine Hütte vor uns. Im selben Moment kämpfte sich die Sonne durch die Wolkendecke. Der versprochene Föhn setzte ein. Die Stelle war super um kurz Pause zu machen. Hier an der Hütte konnte man es sich richtig gemütlich machen. Der Hund den ich inzwischen Goldständer getauft hatte bettelte sofort nach der Brotzeit. Tja, wer ohne Fesper auf Tour geht hat eben Pech gehabt. Das nächste Ziel war der Sattel von dem der felsige Nordgrat zum Gipfel führte. Jetzt sah der Predigtstuhl schon mächtiger aus.
 

Links der Gipfel des Predigtstuhls, ganz rechts die Scharte.

Uli auf dem Weg zum Felsgrat.

Uli hatte sich schon von Anfang an für den zweiten Namen des Gipfels, Predigtstein entschieden. Diesen wechselte er je nach Karte. Vom Sattel waren es nur noch wenige Meter zum Felsgrat. Plötzlich machte es einen tiefen Rumps. Die Schneeauflage hatte sich gesetzt. Mir wurde ganz flau im Magen, das war kein gutes Zeichen was die Lawinensituation anging. Ganz vorsichtig und mit großem Abstand stiegen wir die letzen Meter zu den Felsen hinauf. Hier machten Uli und ich Skidepot. Die Steigeisen wurden aufgezogen und der Pickel rausgeholt. Für den Hund war jetzt Schluss. Die Kletterstellen waren zu viel für ihn. Laut Infos aus dem Netz führte hier ein Aufstieg im Schwierigkeitsgrat 1 hinauf. Durch den nicht so stabilen Schnee waren wir gezwungen die steileren Schneefelder zu meiden und durch die freien Felsrinnen zu klettern. Das führte uns teilweise in etwas schwierigeres Gelände. Den zweiten Schwierigkeitsgrat dürften wir aber selten überschritten haben.

Uli klettert die ersten Meter am Grat.

Gegenüber die gewaltige Hohe Munde.

Über den ausgesetzten Gipfelgrat erreichten wir dann den höchsten Punkt des Prediktstuhls. Durch diesen Schlussanstieg war die Tour doch noch recht interessant geworden. Kurze Rast für einige Fotos, dann wollten wir schnell wieder runter. Die immer noch steigenden Temperaturen würden die Lawinensituation noch verschärfen. Uli sah plötzlich einige Spuren auf der Westseite und wollte dort hinunter. Vielleicht war dieser Weg leichter? Nach kurzem Abstieg verliefen sich diese jedoch in einem steilen Schneefeld. Das gefiel mir überhaupt nicht und ich stieg wieder hinauf zum Gipfelgrat. Von hier ging es durch die Rinnen zurück zum Depot.

Stephan mit Wilde Hunde Fahne am Gipfel.

Vom Gipfel Blick nach Westen Richtung Gatterl.

Der Hund war verschwunden. Die gute Stunde Abwesenheit war wohl zu langweilig für ihn gewesen. Hoffentlich findet er alleine zurück. Mit etwas mulmigen Gefühl fuhren Uli und ich zur Rotmoosalm hinunter. Den krachenden Ton im Aufstieg hatte ich immer noch im Kopf und mir stellte es die Nackenhaare. Erst an der Hütte war das blöde Gefühl wieder verschwunden. Jetzt ging es in Bewaldetes Gebiet, also relativ sicher. Im Tal waren wir schnell, dann stand uns noch der flache Rückmarsch zum Parkplatz bevor. An Fahren war nicht mehr zu denken und der weiche Schnee lies immer wieder die Skier einbrechen. Endlich nach eine mühseligen Treterei ging es wieder bergab. Wenige Minuten später standen Uli und ich wieder auf dem Parkplatz. Dieser war mittlerweile gut besucht und auch unser alter Freund Goldständer streifte wieder umher. Also hatte der Hund den Weg wieder zurück gefunden. Aber wie es aussah war er beleidigt. Uns würdigte der Vierbeiner keines Blickes mehr. Als die Ausrüstung im Auto verstaut war kehrten wir noch in einer kleinen Bar am Ortsbeginn ein. Dort konnte man herrlich draußen sitzen und die Hohe Munde begutachten.
 

 
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