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Hinterer Goinger Halt 2192m
Ellmauer Tor
 

 
Datum: 04.02.2012
   
Mit dabei: Uli S. und Stephan W.
   
Lage: Der Hintere Goinger Halt liegt im Wilden Kaiser, nördlich von Ellmau und östlich vom Ellmauer Tor.
   
Ausgangspunkt: Parkplatz Wochenbrunner Alm nördlich von Ellmau.
   
Erstbesteigung: 1879 durch G. Hofmann und Mallhansel
   
Route: Von de Wochenbrunner Alm ins Ellmauer Tor und von dort über den Osthang zum Grat. Über diesen zum nördlich gelegenen Gipfel.
   
Schwierigkeiten: Von Der Wochenbrunnalm 2 3/4 Std. zum 900m höheren Ellmauer Tor. Dann meist zu Fuß über steile Osthänge zum Grat und über leichte Kletterstellen zum Gipfel. Etwa 45 Min. vom Elmauer Tor aus.
   
 
Beschreibung
 
 
 

Dieses mal sollte es für ein Wochenende auf Skitour gehen. Dafür stellte Uli wieder sein  Wohnmobil zur Verfügung.
Die Temperaturen sollten weit unter -20°C fallen. In manchen Alpentälern waren sogar -30°C gemeldet. Etwas skeptisch ob die Isolierung dafür reichen würde nahmen wir zusätzlich die Winterschlafsäcke mit.
Anfangs sollte es in die Allgäuer Alpen gehen. Uli wollte nämlich noch seinen Schrank, den er über eBay Verkauft hatte, abliefern. Der Käufer saß in der Nähe des Bodensees, nicht weit weg dieser Berge. Doch das verlief sich zum Glück wieder im Sand und so konnten die Ziele frei gewählt werden. Nach einiger Überlegung viel mein Interesse auf den Wilden Kaiser. Dort hatte ich noch nie eine Skitour unternommen. Die Route ins Ellmauer Tor las sich in meinem Führer nicht schlecht. Laut diesem konnte sogar noch auf den Hinteren Goinger Halt verlängert werden. Dann würde sogar ein schöner Gipfel mit rausspringen.
Uli holte mich Freitagabend in Roth ab. Abendessen gab es an der Autobahnstation bei Pfaffenhofen. Hier gab es eine nette Kneipe mit riesigen Schnitzeln. Gut gestärkt aber spät kamen wir um 22 Uhr in Ellmau an. Jetzt hieß es mit dem großen Gefährt einen guten und möglichst nah am Startpunkt liegenden Platz zu finden. Dieser war an der Wochenbrunn Alm, wo sich laut Karte auch ein Wanderparkplatz befinden sollte. Am Rand der Straße türmte sich der Schnee. Es hatte so viel wie schon lange nicht mehr. Die abseits gelegene Ministraße dort hinauf würde wohl kaum geräumt sein. Vielleicht können wir ja an der Abzweigung ein Plätzchen finden. Die Kleine Straße war geräumt! Nach montieren der Schneeketten fuhr Uli das Wohnmobil den einsamen Weg hinauf. Je weiter wir kommen würden, desto kürzer wäre der morgige Anstieg. Verblüfft stellten wir fest, dass es bis zur Wochenbrunn Alm ging. Dort hatte der Räumdienst ebenfalls eine große Flächig freigelegt. Damit hatte keiner von uns gerechnet. Einen super Platz direkt am Startpunkt zu finden. Mittlerweile war es 23 Uhr geworden. Nach kurzer Entspannungspause fielen wir müde ins Bett.

Da es gestern recht spät geworden war, standen Uli und ich erst um 8 Uhr auf. Nach einer Stunde waren wir abmarschbereit. Das Wetter war besser als erwartet. Die Sonne schien, doch die Temperaturen standen, wie wir später erfuhren, bei -22°C. Den Rucksack prallgefüllt mit warmen Klamotten und anderen wichtigen Utensilien stiegen wir los. Es war schwierig die richtige Kleidung für den Aufstieg zu finden. Hier unten kam ich nach der ersten Steigung gleich auf Temperatur.

Ellmauer Tor von Wochenbrunner Alm aus. Im unteren Teil der Tour.

Bloß nicht zu viel schwitzen, sonst wird es später richtig unangenehm kalt. Kurze Zeit später blies uns zum Glück schon wieder eisiger Wind um die Nase. Das Ellmauer Tor immer vor Augen steigt man über perfekte Baumfreie Hänge. Aber die Tour zieht sich weiter wie erwartet. Immer wieder taucht nach erreichen einer Anhöhe gleich dahinter die nächste auf.

Uli kurz vor der ersten Steilstufe. Uli beim Aufstieg im herrlichen Skihang.

Doch irgendwann ist das Tor dann doch erreicht und man erblickt auf der linken Seite, die imposante Fleischbank. Diese mit schwierigsten Klettertouren durchzogene Wand ist im Sommer Ziel der besten Kletterer.
Rechts der Scharte führte eine Felsdurchzogen Flanke zu unserem Ziel, zum Hinteren Goinger Halt hinauf. Ein eisiger Wind blies durch das Ellmauer Tor und wir zogen alles an was im Rucksack zu finden war. Mit Dicker Jacke, Gesichtsmaske und Daunenhandschuhen war es gut auszuhalten. Eine Spur führte zu einer Schneerinne hinauf. Diese war dort aber leider auch schon wieder vom Wind verblasen. Uli und ich machten Skidepot. Ab hier war es für die Bretter ohnehin zu steil und zu eng. Über die Rinnen in denen guter Trittschnee lag stiegen wir direkt hinauf. Die letzten Meter zum Grad wurde es dann nochmal anstrengend. Durch hüfttiefen Schnee wühlten wir uns dem Grat entgegen. Auf diesem war das meiste an Schnee verblasen. Ohne groß einzusinken hielten wir uns links. Dort war 50 Meter weiter die Markierung des Sommerweges zu erkennen. Nach einigen Querungen und einem kleinen Schlussanstieg durch die Gipfelfelsen war das Kreuz erreicht.

Uli am Gipfel angekommen. Uli mit Wilder-Hunde Fahne.

Uli und ich waren froh über die warmen Daunenfäustlinge. Ohne wäre es sicher extrem ungemütlich geworden. Lange blieben wir nicht an diesem ausgesetzten Ort. Ein paar Minuten nach uns erreichten auch schon zwei weitere Tourengeher den Hinteren Goinger Halt. Zeit den kleinen Gipfel zu verlassen.
Der Abstieg zum Skidepot war schnell geschehen. Dann machten wir uns an die Abfahrt. Pulverschnee hatte es leider keinen mehr. Der kalte Wind hatte anscheinend das meiste abgetragen.

Blick vom Gipfel zum Ellmauer Tor.

Der Untergrund war hart und eisig. Obwohl uns, auf der hälfte, eine kurze Nebelwand überraschte, war die Abfahrt trotzdem ganz nett. Nicht auszudenken wie super die Tour bei idealen Bedingungen sein musste! Bis zum Parkplatz kann man die Ski dann laufen lassen. So sollte es immer sein.
Um 14 Uhr hatten wir das Material wieder im Auto verstaut. Die richtige Zeit für ein Mittagessen. Natürlich gingen Uli und ich in die bewirtschaftete Wochenbrunn Alm. Draußen am Parkplatz stand auch ein Schild mit der Bitte, sich für den geräumten Parkplatz dadurch erkenntlich zu zeigen. Die hatten einen super schönen Gastraum und leckeres Essen. Gut also wer sich daran hält. Den restlichen Nachmittag sollte es in die Sauna von Ellmau gehen. Leider machte uns das Wohnmobil da einen Strich durch die Rechnung. Die Zündung muckte nicht den leisesten Ton. „Scheiß Anlasser“ rief Uli. Er ging hinaus um unter der Motorhaube wild auf irgendwelchen Teilen rum zu hämmern. Doch ohne Erfolg.
Das Anlasserproblem hatten wir schon mal vor zwei Jahren beim Wasserfallklettern. Da half uns der ADAC mit dieser Methode. Also wieder den Pannendienst anrufen. Die Stimme am anderen Ende der Leitung teilte uns mit das wir wohl 7 - 8 Stunden auf Hilfe warten müssten. Durch die extreme Kälte hätten sie so viele Fahrzeuge zu versorgen wie nie zuvor. Oh nein, das fehlt noch. Vielleicht würde es ja durch rollen anspringen. Doch zu zweit hatten wir keine Chance das Wohnmobil auch nur ansatzweise zu bewegen. Zwei Meter hätten gereicht, dann wäre die Straße abschüssig geworden. Uli versuchte in der Alm Hilfe zu finden. Zwei Minuten später kam er mit Chef und 5 weiteren Skitourengehern zurück die mit anschieben wollten. Ruck zuck war das Wohnmobil zum Gefälle gebracht. Dankend verabschiedeten wir uns und hofften dass der Motor anspringen würde. 50 Meter später tat dieser das dann mit großem Gequalme auch. Am Freizeitbad angekommen stellte Uli den Motor zaghaft ab. Ob er nun wieder Zicken würde? Tatsächlich, die Zündung wurde gedreht aber keine Reaktion. Wieder klopfte er wie wild auf dem Anlasser herum. Doch jetzt  klappte es. Der Kolben im inneren schien sich gelöst zu habe und der Motor brummte. Erleichtert gingen wir ins Schwimmbad und ließen den Tag schwitzend ausklingen.
 

 
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