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				Wir waren mit 
				dem Wohnmobil aufgebrochen um in den Dolomiten eine Woche 
				Kletterurlaub zu machen. Der Weg dorthin führte uns über 
				Mittenwald Richtung Insbruck an die Martinswand. Durch diese 
				beeindruckende Felsmauer führte einst der schwerste Klettersteig 
				Europas. Heute nach dem großen Boom dieser Art des Kletterns, 
				sind in den Alpen einige schwerere dazu gekommen. Doch bleibt 
				der Kaiser-Max-Klettersteig weiterhin einer der 
				anspruchsvollsten in dieser Kategorie des Bergsteigens. Selbst 
				hatte ich diesen schon einmal vor 2 Jahren gemacht. Damals mit 
				üblen Fingerblessuren, da die Kletterhandschuhe fehlten. Uli 
				dagegen kannte ihn nur vom Hörensagen. Grund genug diesen gleich 
				als Einstiegstour für die bevorstehende Woche anzugehen. 
				Eindringlich empfahl ich die Mitnahme von Fingerschutz nach 
				meinem Erlebnis vom letzten mal. Uli war nicht leicht zu 
				überzeugen. Außerdem hatte er keine speziellen 
				Klettersteighandschuhe dabei und nahm daher ein paar 
				Innenhandschuhe mit. Zusätzlich ausgerüstet mit Helm, 
				Klettersteigset und griffigen Sportschuhen stiegen wir vom 
				Parkplatz zum Einstieg hinauf. Auch ein kleiner Rucksack mit 
				etwas Proviant und Trinken war dabei.  
				 
				Die Sonne zeigte sich heute nicht, dafür war der Himmel viel zu 
				Wolkenverhangen. Gut das sich deshalb kaum jemand im Steig 
				befand. Man konnte nur 2 Personen ausmachen die gerade von der 
				Maximilansgrotte über die Stahlseile abstiegen. Uli und ich 
				machten uns auf. Gerade im unteren Teil merkt man, dass dieser 
				Weg oft begangen wird. Die Tritte sind teilweise von den vielen 
				Begehungen recht abgespeckt. Von Beginn an ist der Kaiser-Max 
				steil und man muss gut zupacken. Nach ca. 100 Meter Höhe trafen 
				wir auf die Absteigenden. Glücklicherweise auf einem kleinen 
				Vorsprung wo es genug Platz zum Passieren gab.  
				
					
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						Der Einstieg 
						des Kaiser-Max-Klettersteigs.  | 
						
						 
						
						Uli im unteren 
						Teil mit Gegenverkehr.  | 
					 
				 
				
				Bis zur 
				Maximiliansgrotte, die sich ungefähr in der Mitte des 
				Klettersteigs befindet, gibt es immer wieder gute Ruhepunkte. 
				Auf deren Höhe angekommen führt dann ein versicherter Ausstieg 
				in die Grotte hinüber. Der Weiterweg quert stattdessen weiter 
				oben ein Stück nach rechts. Hinter einer Felskante geht es ein 
				paar Meter nach unten. Diese erste schwierige Stelle wartet mit 
				schlechten Tritten. Hier werden gleich mal die Unterarme zur 
				Einführung in den Anspruchsvolleren oberen Teil aufgewärmt. Ich 
				bemerkte ein Ziehen an den Fingern. Meine Dreiviertelhandschuhe 
				waren für das extreme ziehen am Stahlseil nicht die ideale Wahl. 
				Uli dagegen war mit seinen bis auf die Griffigkeit am Fels 
				zufrieden. Naja, jetzt war es zu spät. Weiter ging´s zur ersten 
				überhängenden Stelle. Am besten schnell drüber, bevor einen die 
				Kraft verlässt. 
				 
				
					
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						Stephan kurz 
						vor der Max-Grotte.  | 
						
						 
						Uli in einer 
						der schwereren Stellen.  | 
					 
				 
				
				Der Wind 
				frischte hier oben etwas auf und wehte immer wieder kleinere 
				Steine herunter. Jetzt hatte man schon ganz schön Luft unter dem 
				Hintern. Die Aussicht dementsprechend faszinierend. Einzig 
				störend, der Straßenlärm der von Autobahn und Hauptstraße herauf 
				dröhnt. Wir erreichten einen weiteren Ausstieg der links aus der 
				Wand führte. Doch der Klettersteig war noch immer nicht zu Ende. 
				Eine weitere steile Felsstell folgte, dann wurde es aber etwas 
				einfacher. Der Kaiser-Max-Klettersteig endete etwas plötzlich in 
				flacherem, Gras- und Buschdurchzogenem Felsgelände. Meine Finger 
				sahen wieder, wie beim letzten mal, übel aus. Trotz Handschuhen 
				hatte ich zahlreiche Blasen abbekomme. Komplette sind hier 
				dringend zu empfehlen. Uli´s Hände hatten nichts abbekommen. 
				Nach links führte der Stahlseilversicherte Abstieg. Dieser quert 
				erst mal einige Meter aus der Hauptwand heraus. Durch einen 
				steilen mit Bäumen durchzogenen Hang steigt man dann weiter ab. 
				Die gefährlichen Stellen immer wieder abgesichert. An einem 
				Wegweiser kann dann wieder nach rechts zur Martinsgrotte gequert 
				werden. Dorthin führt dann ein gut ausgetretener Weg. Da der 
				normale Abstieg oft durch den angrenzenden Steinbruch gesperrt 
				ist, wollten wir ab der Grotte den unteren Teil des 
				Kaiser-Max-Steiges wieder Abklettern. Doch erst mal eine Pause 
				an diesem besonderen Ort.  
				
					
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						Uli ausgesetzt 
						im oberen Teil des Klettersteigs.  | 
						
						 
						Stephan beim 
						Abstieg in der Grotte.  | 
					 
				 
				
				Mitten in der 
				Martinswand befindet sich eine spezielle Ausbuchtung. Laut 
				Übermittlung hatte hier einst der Kaiser-Max nach einer Jagt 
				festgesessen. Ein Kreuz zeugt heute noch von diesem Ereignis. 
				Gemütlich davor steht eine Sitzbank. Mit toller Aussicht auf 
				Stubaier und Co. ein chöner Fleck zum Pausieren. Auch einige 
				Kletterrouten führen durch das Überhängende Dach der Grotte. 
				Sicherlich schwerstes Klettergelände und nur den Speziallisten 
				vorbehalten. Uli und ich wollten heute noch in den Rosengarten. 
				So stiegen wir nach einer Weile über das Geländer zu den 
				Sicherungsseilen. Wieder hatten wir Gegenverkehr. Fast am 
				gleichen Fleck wie schon im Aufstieg begegneten uns zwei 
				Personen. Wieder Glück gehabt und nicht warten müssen. Unten 
				angekommen brannten die Finger ordentlich. Trotzdem ein toller 
				Klettersteig wo man gut zupacken muss. Wird wohl nicht das 
				letzte mal gewesen sein das er uns zu Gesicht bekommen hat. 
				Einen Tage später hab ich mir übrigens in einem Sportgeschäft in 
				den Dolomiten Klettersteighandschuhe mit ganzen Fingern besorgt. 
				Leider etwas zu spät. Den restlichen Kletterurlaub durfte ich 
				meine Finger jeden Morgen erst mal eine Viertelstunde Tapen. 
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