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Kaiser-Max-Klettersteig

 

 
Datum: 04.09.2011
   
Mit dabei: Uli S. und Stephan W.
   
Lage: Der Kaiser-Max-Kletterstieg führt durch die Martinswand bei Zirl (Insbruck) im Inntal.
   
Ausgangspunkt: Parkplatz direkt an der normalen Straße B171 von Zirl nach Insbruck. Dort direkt nach dem Steinbruch.
   
Erstbesteigung: Tourengruppe des Sportklubs Zirl / FVV Zirl
   
Route: Der Kaiser-Max-Klettersteig führt recht direkt durch den linken Teil der Martinswand, rechts an der Maxgrotte vorbei.
   
Schwierigkeiten: 350 Meter ausgesetzte und im oberen Teil sehr steile Kletterei mit Klettersteigschwierigkeiten von B bis E.
   
 
Beschreibung
 
 
 

Wir waren mit dem Wohnmobil aufgebrochen um in den Dolomiten eine Woche Kletterurlaub zu machen. Der Weg dorthin führte uns über Mittenwald Richtung Insbruck an die Martinswand. Durch diese beeindruckende Felsmauer führte einst der schwerste Klettersteig Europas. Heute nach dem großen Boom dieser Art des Kletterns, sind in den Alpen einige schwerere dazu gekommen. Doch bleibt der Kaiser-Max-Klettersteig weiterhin einer der anspruchsvollsten in dieser Kategorie des Bergsteigens. Selbst hatte ich diesen schon einmal vor 2 Jahren gemacht. Damals mit üblen Fingerblessuren, da die Kletterhandschuhe fehlten. Uli dagegen kannte ihn nur vom Hörensagen. Grund genug diesen gleich als Einstiegstour für die bevorstehende Woche anzugehen. Eindringlich empfahl ich die Mitnahme von Fingerschutz nach meinem Erlebnis vom letzten mal. Uli war nicht leicht zu überzeugen. Außerdem hatte er keine speziellen Klettersteighandschuhe dabei und nahm daher ein paar Innenhandschuhe mit. Zusätzlich ausgerüstet mit Helm, Klettersteigset und griffigen Sportschuhen stiegen wir vom Parkplatz zum Einstieg hinauf. Auch ein kleiner Rucksack mit etwas Proviant und Trinken war dabei.

Die Sonne zeigte sich heute nicht, dafür war der Himmel viel zu Wolkenverhangen. Gut das sich deshalb kaum jemand im Steig befand. Man konnte nur 2 Personen ausmachen die gerade von der Maximilansgrotte über die Stahlseile abstiegen. Uli und ich machten uns auf. Gerade im unteren Teil merkt man, dass dieser Weg oft begangen wird. Die Tritte sind teilweise von den vielen Begehungen recht abgespeckt. Von Beginn an ist der Kaiser-Max steil und man muss gut zupacken. Nach ca. 100 Meter Höhe trafen wir auf die Absteigenden. Glücklicherweise auf einem kleinen Vorsprung wo es genug Platz zum Passieren gab.

Der Einstieg des Kaiser-Max-Klettersteigs.

Uli im unteren Teil mit Gegenverkehr.

Bis zur Maximiliansgrotte, die sich ungefähr in der Mitte des Klettersteigs befindet, gibt es immer wieder gute Ruhepunkte. Auf deren Höhe angekommen führt dann ein versicherter Ausstieg in die Grotte hinüber. Der Weiterweg quert stattdessen weiter oben ein Stück nach rechts. Hinter einer Felskante geht es ein paar Meter nach unten. Diese erste schwierige Stelle wartet mit schlechten Tritten. Hier werden gleich mal die Unterarme zur Einführung in den Anspruchsvolleren oberen Teil aufgewärmt. Ich bemerkte ein Ziehen an den Fingern. Meine Dreiviertelhandschuhe waren für das extreme ziehen am Stahlseil nicht die ideale Wahl. Uli dagegen war mit seinen bis auf die Griffigkeit am Fels zufrieden. Naja, jetzt war es zu spät. Weiter ging´s zur ersten überhängenden Stelle. Am besten schnell drüber, bevor einen die Kraft verlässt.

Stephan kurz vor der Max-Grotte.

Uli in einer der schwereren Stellen.

Der Wind frischte hier oben etwas auf und wehte immer wieder kleinere Steine herunter. Jetzt hatte man schon ganz schön Luft unter dem Hintern. Die Aussicht dementsprechend faszinierend. Einzig störend, der Straßenlärm der von Autobahn und Hauptstraße herauf dröhnt. Wir erreichten einen weiteren Ausstieg der links aus der Wand führte. Doch der Klettersteig war noch immer nicht zu Ende. Eine weitere steile Felsstell folgte, dann wurde es aber etwas einfacher. Der Kaiser-Max-Klettersteig endete etwas plötzlich in flacherem, Gras- und Buschdurchzogenem Felsgelände. Meine Finger sahen wieder, wie beim letzten mal, übel aus. Trotz Handschuhen hatte ich zahlreiche Blasen abbekomme. Komplette sind hier dringend zu empfehlen. Uli´s Hände hatten nichts abbekommen. Nach links führte der Stahlseilversicherte Abstieg. Dieser quert erst mal einige Meter aus der Hauptwand heraus. Durch einen steilen mit Bäumen durchzogenen Hang steigt man dann weiter ab. Die gefährlichen Stellen immer wieder abgesichert. An einem Wegweiser kann dann wieder nach rechts zur Martinsgrotte gequert werden. Dorthin führt dann ein gut ausgetretener Weg. Da der normale Abstieg oft durch den angrenzenden Steinbruch gesperrt ist, wollten wir ab der Grotte den unteren Teil des Kaiser-Max-Steiges wieder Abklettern. Doch erst mal eine Pause an diesem besonderen Ort.

Uli ausgesetzt im oberen Teil des Klettersteigs.

Stephan beim Abstieg in der Grotte.

Mitten in der Martinswand befindet sich eine spezielle Ausbuchtung. Laut Übermittlung hatte hier einst der Kaiser-Max nach einer Jagt festgesessen. Ein Kreuz zeugt heute noch von diesem Ereignis. Gemütlich davor steht eine Sitzbank. Mit toller Aussicht auf Stubaier und Co. ein chöner Fleck zum Pausieren. Auch einige Kletterrouten führen durch das Überhängende Dach der Grotte. Sicherlich schwerstes Klettergelände und nur den Speziallisten vorbehalten. Uli und ich wollten heute noch in den Rosengarten. So stiegen wir nach einer Weile über das Geländer zu den Sicherungsseilen. Wieder hatten wir Gegenverkehr. Fast am gleichen Fleck wie schon im Aufstieg begegneten uns zwei Personen. Wieder Glück gehabt und nicht warten müssen. Unten angekommen brannten die Finger ordentlich. Trotzdem ein toller Klettersteig wo man gut zupacken muss. Wird wohl nicht das letzte mal gewesen sein das er uns zu Gesicht bekommen hat. Einen Tage später hab ich mir übrigens in einem Sportgeschäft in den Dolomiten Klettersteighandschuhe mit ganzen Fingern besorgt. Leider etwas zu spät. Den restlichen Kletterurlaub durfte ich meine Finger jeden Morgen erst mal eine Viertelstunde Tapen.
 

 
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