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Zugspitze 2964m
(durch das Höllental)
 

 
Datum: 25.07.2009
   
Mit dabei: Kristint D., Jürgen B. und Stephan W.
   
Lage: Der höchste Gipfel Deutschlands liegt im Wettersteingebirge bei Garmisch Partenkirchen.
   
Ausgangspunkt: Wanderparkplatz in Hammersbach auf 750m.
   
Erstbesteigung: Vermutlich 1823 als erstes den Ostgipfel bestiegen S. Resch.
   
Route: Vom Parkplatz Richtung Ortsmitte und nach Wendekreis rechts Forststraße zur Höllentalklamm. Weiter durch Klamm zur Höllentalangerhütte und dem Tal weiter folgen bis zu einem Klettersteig. Über diesen die große Felsstufe überwinden. Dann zum Zugspitzferner hinauf und über diesen zum oberen Klettersteig queren. Dieser Klettersteig führt direkt zum Gipfel der Zugspitze.
   
Schwierigkeiten: Hochalpine Tour mit Drahtseilgesichertem Klettersteig Schwierigkeitsgrat I. Von Hammersbach bis Gipfel ca. 8 Stunden.
   
 
Beschreibung
 
 
 

Der erste Termin viel buchstäblich ins Wasser. Wir hatten den schlechtesten Tag der ganzen Woche für die Besteigung ausgesucht. Schnell waren alle einig, die Tour wird abgeblasen. Von den 6 Leuten die mitgehen wollten konnten dann eine Woche später leider nur noch drei. Zu meiner Freude reite sich dann aber noch Kristine als fierte im Bunde ein. Der Wetterbericht meldete für Samstag früh noch einzelne Regenschauer, die im Tagesverlauf dann der Sonne weichen sollten. Nach letzter kurzer Beratung am Freitag beschlossen wir die Sache anzugreifen. Jürgen war bereits runter gefahren und Kristine, Uli und ich wollten um 3 Uhr gemeinsam nachkommen. Leider sagte Uli dann kurz vorher noch ab. Das Wetter war ihm zu unsicher, aber er hatte sicher noch andere Gründe für seinen Rückzieher. Das war ein harter Verlust für unsere Mannschaft, ohne seinen Einsatz würde es noch schwieriger werden. So trafen wir zu zweit am Parkplatz in Hammers-bach ein. Jürgen war gleich gefunden. Dieser hatte eine unruhige Nacht im Auto verbracht und nur zwei Stunden geschlafen. Doch viel besser war es Kristine und mir auch nicht ergangen. Wir machten die Rucksäcke fertig und starteten um 6 Uhr die Tour. Mit uns waren noch einige andere vom Parkplatz aufgebrochen. Trotzdem ging es bis zur Höllentaleingangshütte recht ruhig und einsam zu. Hier wurde gleich mal eine kurze Pause gemacht. Es nieselte etwas, doch das würde in der Schlucht eh nicht weiter auffallen. Also die Regenjacke an und rein in die Klamm.

Kristine und Jürgen an der Höllentaleingangshütte.

Kristine und Jürgen in der Höllentalklamm.

Die Höllentalschlucht ist immer wieder beeindruckend. Wild zieht der Hammersbach durch die engen Steilen Felswände. Der Weg führt über Stege, Brücken und Tunnel immer nahe am tosenden Wasser entlang. Dann waren Kristine, Jürgen und ich durch und blauer Himmel erwartete uns. Der Regen hatte aufgehört und die Sonne schien in das Höllental. Kurze Zeit später war die gleichnamige Alpenvereinshütte erreicht. Da diese noch im Schatten lag wurde eine kurze Pause im nahe gelegenen Bachbett gemacht. Nun waren schon mehr Leute im Aufstieg. Hier kamen schließlich noch die Übernachtungsgäste der Höllentalangerhütte dazu. Weiter ging es durch das herrliche Tal. Um-ringt von senkrechten Felswänden wirkt es wie eine vergessene Welt. Am Ende des Tales angekommen begann die erste Klettersteigstelle und die Ausrüstung wie Helm, Gurt und Karabiner wurden ausgepackt. Dann kamen wir an die Leiter. Eine beeindruckende Stelle über eine steile Platte. Hier herrscht oft Stau. Doch wir hatten Glück und konnten gleich hinauf.

Blick zur Alpspitze von der Höllentalangerhütte aus.

Kristine und Jürgen in der Leiter.

Nach einer kurzen Querung nach links folgt die Namensgebende Stelle des Stangensteigs. Eine glatte Felsplatte die mit Eisenstangen für die Füße und Stahlseil zum Sichern präpariert ist. So gelangt man über diesen tiefen Abgrund auf die andere Seite. Dort warten noch ein paar einfache Kletterstellen bis die große Steilstufe Richtung Zugspitze erklommen ist. Dann wird es wieder flacher. Grund genug hier im Wind-schatten der Latschen nochmal eine Pause einzulegen. Ab hier geht es nämlich in die Steinwüste zum Zugspitzferner hinauf. Bis zum ersten Eis war es ein mühsamer Weg auf einem Schotterpfad. Wieder hatte uns ein Graupelschauer erwischt und die Wolken verdichteten sich.

Kristine und Jürgen auf der Plattenquerung.

Der Zugspitzferner.

So zogen wir uns am Einstieg zum Ferner erstmal wärmer an. Auch die Regenhosen und Steigeisen kamen nun zum Einsatz. Um alles mal richtig zu Testen Seilten wir uns Gletschermäßig an. Dann begannen wir mit der Überschreitung der Eisfläche. An diesem Tag wäre es auch ohne Steigeiesen gegangen was nicht immer der Fall ist. Am Klettersteig angekommen zogen wir an einem Absatz im Wandschrund die Steigeisen wieder aus. Der letzte Teil der Tour lag nun vor uns. Dieser stellt in den letzten 500 Metern noch einmal die Kondition auf die Probe. Hinzu kommt noch die dünnere Luft auf über 2500 Meter Höhe. Der Einstieg in den Steig stellt auch gleich die Schlüsselstelle dar. Ein leicht überhängender Quergang zu einem Felsabsatz. Früher war dieser über Trittstufen direkt von unten erreichbar. Diese sind immer noch in der Wand, aber nur noch selten vom Schneefeld aus zu erreichen. Die Länge der Tour steckte uns jetzt in den Knochen und wir wurden langsamer. Der Gipfel war weiter in dichte Wolken gehüllt, aber die Schauer hatten aufgehört und es wurde wärmer. Immer öfter legten wir eine kurze Pause ein und Jürgen rauchte eine Zigarette nach der Anderen. Jeder hat so seine eigene Art die Lungen zu weiten.

Pause, Kristine und Jürgen im oberen Klettersteig.

Kristine, Jürgen und ich am Zugspitzgipfel.

Die Sicht hinunter ins Tal wurde plötzlich besser und der schöne Blick auf den Eibsee war frei. Doch der Weg nach oben zog sich weiter wie Kaugummi. Für einen kurzen Moment war dann die Gipfelstation der Eibseeseilbahn zwischen den Wolkenschwaden zu erkennen. Weit konnte es nicht mehr sein. Durch ein paar Rinnen war dann auch endlich der Einstieg zum Jubiläumsgrad erreicht. Von hier war es nur noch ein Katzensprung zum Gipfel. Dieser war im Nebel noch immer nicht auszumachen. Ein paar Minuten später standen Kristine, Jürgen und ich dann doch endlich am berühmten Kreuz. Wir nahmen uns nur kurz Zeit für ein Foto und marschierten gleich zur Gipfelplattform rüber. Die Sicht war gleich null. So fuhren wir schon bald mit der Eibseegondel ins Tal zurück. Die Kabine war trotz des schlechten Wetters hier oben voll und wir zwengten uns dazu. Nach kurzer Fahrt durchbrachen wir die Wolken die sich hier um den Gipfel gestaut hatten. Endlich bot sich der Ausblick, den man von Postkarten kannte. Im Tal herrschten unterdessen sommerliche Temperaturen. Keine 15 Minuten dauerte die Fahrt hinunter, für die wir hinauf so lange unterwegs waren. Nun lag der letzte Anstieg dieses Tages vor uns. Zum 20 Meter höher gelegenen Bahnhof. Doch auch diesen bezwangen wir. Dann brachte uns die Zahnradbahn zurück nach Hammersbach. Wenn ich dann am Parkplatz nicht noch ein vorbei fahrendes Auto tuschiert hätte wäre es eine perfekte Tour gewesen. So aber war meine Stimmung zugegeben leicht getrübt. Naja, für die Andern zwei war es ja eine perfekte Besteigung.
 

 
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